Haben Sie schon einmal von Greifswalder Oie gehört? Eine kleine, nahezu unbekannte Insel mitten in der Ostsee, abgeriegelt und voller widersprüchlicher Geschichten. Sie existiert – und sie hat Deutschlands Geschichte stillschweigend mehr verändert, als viele große Städte. Warum spricht kaum jemand über dieses Eiland, und weshalb – ganz ehrlich – sollte es das endlich werden?
Eine verborgene Perle inmitten der Ostsee
Zwischen Usedom und Rügen liegt die Greifswalder Oie, auf keiner Standard-Urlaubsliste, aber doch ein Ort, an dem alles ein wenig anders ist. Die Insel ist kleiner als so mancher Berliner Park, aber viel spannender als jedes Naherholungsgebiet. Hier gibt es keine Luxushotels, keine Shoppingmeilen – oft nicht einmal Besucher.
Schon das Betreten ist aufgrund des Naturschutzes streng reglementiert. Doch gerade dieses Abseits von Trubel macht die Oie so faszinierend.

Was macht die Greifswalder Oie so besonders?
- Geschichte zum Anfassen: Einst Standort geheimer Raketentests der Wehrmacht, Zeuge von Naturkatastrophen, Rückzugsort für seltene Tiere und Pflanzen. Hier treffen Vergangenheit und Zukunft mitten auf der Wiese aufeinander.
- Wissenschaft für Mutige: Heute unterhält die Deutsche Vogelwarte Hiddensee eine Außenstation – nirgendwo sieht man so viele Zugvögel auf einem Fleck. Ornithologen schwärmen, Laien staunen. Fünf Minuten auf der Aussichtsplattform, und Sie verstehen, was Nachhaltigkeit wirklich heißt.
- Insel ohne Alltagsstress: Kein Lärm, kein Empfang, keine Eile. Wer hinfindet, erlebt eine Zeitreise – zurück in eine Welt vor Selfies, Schnäppchenjagd und Alltagshektik.
Wie kann man die Insel erleben?
Die Insel ist nicht einfach zu betreten – und genau das macht den Reiz aus. Wer es auf die Oie schaffen will, kann beispielsweise an einer geführten Exkursion teilnehmen. Die Anreise erfolgt per Schiff von Peenemünde, Einlass bekommt nur, wer sich vorher angemeldet hat. Vorher informieren: Maximal 50 Besucher dürfen gleichzeitig an Land. Diese Exklusivität sorgt für eine einzigartige Ruhe.

Tipps für Ihren Ausflug:
- Unbedingt Fernglas und Kamera einpacken – selten kommt man Vogelkolonien so nah.
- Feste Schuhe und Windjacke einplanen – das Wetter hier wechselt schneller als anderswo.
- Vorher über die richtigen Besuchszeiten informieren. Im Frühling und Herbst zeigen sich die meisten Zugvögel.
- Keine Restaurants, kein Café – Proviant nicht vergessen!
Welche Spuren hat die Insel in Deutschland hinterlassen?
Während andere Inseln mit ihren Stränden kokettieren, hat Greifswalder Oie die Entwicklung der modernen Raketentechnik geprägt – hier liefen in den 1930ern die ersten Versuche, die später zur V2 führten. Auch unsere Naturschutzgesetzgebung wurde durch die Insel beeinflusst: Sie war eines der ersten komplett geschützten Biotope des Landes.
Heute ist sie Symbol für achtsamen Umgang mit Natur – und ein Geheimtipp für alle, die dem Alltag eine lange Nase drehen möchten.
Fazit: Nicht nur eine Insel, sondern eine Erfahrung
Bei meinem ersten Besuch habe ich verstanden, warum manche Orte voller Mythen stecken. Die Greifswalder Oie ist so ein Ort: verschwiegen, widerständig und wunderschön. Wer eintaucht, spürt die Geschichte unter den Füßen und erlebt eine Ostsee, wie sie kaum einer kennt.
Wagen Sie den Sprung ins Unbekannte – vielleicht ist die stillste aller deutschen Inseln bald Ihr ganz persönlicher Lieblingsplatz?
Welche geheimen Orte in Deutschland faszinieren Sie noch? Teilen Sie Ihre Entdeckungen gern in den Kommentaren!









