Fermentierte Lebensmittel sind überall – und das ist nicht übertrieben. Noch vor ein paar Jahren war Kimchi in Deutschland ein Begriff für Food-Nerds, heute begegnet es uns im Supermarkt, im hippen Restaurant oder auf dem WG-Küchentisch. Doch was steckt hinter dem Hype um Kimchi & Co.? Zeit, mal nüchtern hinzuschauen: Warum lieben plötzlich so viele Deutsche fermentiertes Gemüse?
Gesund, lecker und ziemlich oldschool
Vielleicht geht’s Ihnen wie mir: Der Begriff „fermentiert“ klingt nach Labor oder Health-Food-Bloggern – aber tatsächlich ist die Methode uralt. Schon unsere Großeltern haben Kohl und Gurken eingelegt. Der Unterschied? Kimchi kommt aus Korea, schmeckt würzig-scharf und enthält oft ungewöhnliche Zutaten wie Ingwer, Chili oder Rettich.

Gesundheitlich hat Kimchi einiges auf dem Kasten: Die enthaltenen Milchsäurebakterien fördern eine gesunde Darmflora, Vitamine bleiben durch die schonende Verarbeitung erhalten und die Schärfe kurbelt den Kreislauf an. Studien deuten sogar darauf hin, dass regelmäßiger Verzehr von fermentiertem Gemüse das Immunsystem stärkt und beim Verdauen hilft.
Warum gerade jetzt der Boom?
- Das neue Gefühl für Regionalität trifft auf Fernweh: Immer mehr Menschen möchten bewusst essen, aber dabei nicht auf Abwechslung verzichten. Kimchi bringt eine Portion Exotik auf den Tisch, ohne dass man dafür um die halbe Welt reisen muss.
- Selbermachen liegt im Trend: Während des Lockdowns haben viele das Einlegen, Fermentieren und Backen für sich entdeckt. Unkomplizierte Rezepte und das gute Gefühl, zu wissen, was im Glas steckt, haben Kimchi den Weg in unsere Küchen gebahnt.
- Gesundheit ist mehr als nur Clean Eating: Die Zeit der radikalen Diäten ist vorbei – heute zählt Balance. Kimchi und andere fermentierte Gemüse liefern Geschmack und Nährstoffe, ohne schwer im Magen zu liegen.
So gelingt Ihr Kimchi zuhause – und warum Sie es probieren sollten
Sie überlegen, selbst Kimchi zu machen? Schön, dass Sie offen sind! Sie brauchen nur Chinakohl, Salz, Rettich, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Ingwer und etwas Chili-Flocken. Das Gemüse klein schneiden, kräftig salzen, mit Gewürzen vermengen und für ein paar Tage bei Raumtemperatur in ein Glas geben: Mehr braucht es nicht! Nach drei Tagen beginnt schon die säuerliche, leicht scharfe Gärung – und beim Öffnen merkt man sofort: Hier entsteht etwas Besonderes.

Nach meinem ersten eigenen Versuch habe ich ehrlich gestaunt, wie einfach fermentieren sein kann. Man kontrolliert die Zutaten, den Geschmack und kann experimentieren – zum Beispiel durch Zugabe von Karotten, Apfel oder anderem Gemüse. Und das Beste: Ihr Kimchi hält sich Monate im Kühlschrank!
Wo Sie in Deutschland gutes Kimchi finden
Falls Sie nicht selbst fermentieren möchten, kein Problem. Inzwischen bieten viele Supermärkte wie Rewe, Edeka oder Bio-Läden eine Auswahl an fertigem Kimchi an. Besonders empfehlenswert finde ich aber kleine Manufakturen und asiatische Märkte. Dort bekommt man oft Kimchi nach Originalrezept – und lernt beim Kauf noch das eine oder andere neue Produkt kennen.
Zum Schluss: Mehr Mut zu Vielfalt auf dem Tisch
Fermentiertes Gemüse ist viel mehr als ein Trend – es verbindet Tradition, Gesundheit und Genuss. Kimchi ist dabei ein Paradebeispiel für die neue Esskultur in Deutschland: Offen, kreativ, und voller Geschmack. Vielleicht probieren Sie es beim nächsten Einkauf einfach mal aus oder wagen sich an Ihr eigenes, individuelles Rezept.
Wie steht es bei Ihnen: Haben Sie Kimchi schon probiert? Oder sogar selbst zubereitet? Ich freue mich über Ihre Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren – denn beim Fermentieren lernt man nie aus.









