Die Diskussion über den interstellaren Körper 3I/Atlas gehört zu den aufregendsten Debatten unserer Zeit. Hat das große kosmische Versteckspiel begonnen, und wurden wir gerade entdeckt?
In den letzten acht Jahren hat unser Sonnensystem drei interstellare Objekte empfangen. Das erste, ein langgestreckter Körper ohne Koma, der 2017 als Oumuamua benannt wurde, verließ bereits den Sonnensystem-Bereich, als es entdeckt wurde, was eine detaillierte Analyse erschwerte. Der zweite, der 2019 auftauchte, war ein klassischer Komet mit dem Namen Borisov. Das dritte, 3I/Atlas, wurde im Juli 2025 durch das Atlas-Teleskop-System in Chile identifiziert.
In kosmischen Maßstäben betrachtet, ist unsere Region eine große Peripherie, die weit entfernt von den großen „Zentren“ des Universums ist. Der Empfang von drei interstellaren Objekten in einer derart kurzen Zeitspanne gleicht einem Verkehrsstau in São Paulo am Vorabend eines Feiertags im Vale do Javari im Amazonasgebiet. Dieses Phänomen zieht unweigerlich die Aufmerksamkeit auf sich.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Spekulation, dass 3I/Atlas ein technologisches Objekt einer anderen Zivilisation und kein natürliches Komet ist. Diese Hypothese sorgt für Aufregung in den wissenschaftlichen, amateurhaften und spekulativen Kreisen weltweit. Avi Loeb, Astronomieprofessor an der Harvard Universität, der das Astronomische Institut leitete, veröffentlichte in der vergangenen Woche einen faszinierenden Artikel.
Bei der Analyse der neuesten Daten über 3I/Atlas, während sich das Objekt Jupiter nähert, sagte er: „Wenn dieser seltene Zufall zwischen der Peri-Jovanzahl (dem nächsten Punkt der Annäherung an Jupiter) und dem Hill-Radius (dem Bereich um einen Himmelskörper, in dem seine Gravitation dominiert) eintritt, könnte das auf eine technologische Signatur deuten.“
Loeb identifizierte sechs Anomalien des interstellaren Objekts, die nicht gewöhnlich sind. Dazu gehören eine unübliche chemische Zusammensetzung, ein zum Sonnen gerichteter Jet und eine nicht-gravitative Beschleunigung. Offensichtlich wurde er von seinen Kollegen heftig kritisiert, die jegliche Spekulationen über einen technologischen Ursprung des Objekts zurückweisen.
Bereits seit einiger Zeit hat er seine Forschungen auf die Suche nach intelligenter Lebensformen außerhalb der Erde umgelenkt. Er hat Bücher zu diesem Thema geschrieben und hält regelmäßig Vorträge und Konferenzen. Um ein Thema zu erforschen, das in wissenschaftlichen Kreisen oft als Tabu gilt, beschloss er, über den Tellerrand hinauszublicken.
Eine positive Folge seiner Forschung ist, dass sie eine neue Generation von jungen Menschen und Amateuren inspiriert hat, sich für Astronomie zu interessieren. Für viele ist er zu einem Helden geworden, und wahrlich, seine Texte regen die Fantasie an. Denn ohne Vorstellungskraft gibt es keine großen wissenschaftlichen Entdeckungen.
Abschließend betrachtet, kann das Leben in einer Peripherie positiv sein. Eine der Hypothesen, warum wir noch kein Leben außerhalb der Erde gefunden haben, ist die, dass intelligente Zivilisationen sich um jeden Preis verstecken. Sie möchten sich nicht offenbaren, aus Angst, von anderen Zivilisationen angegriffen zu werden. Diese Theorie wird oft als das Universum bezeichnet, das einem großen, dunklen und bedrohlichen Wald gleicht. Wer still bleibt, überlebt. Könnten wir also in diesem großen kosmischen Versteckspiel gerade entdeckt worden sein?
