In diesem Jahr führte das Erscheinen von KI-Zusammenfassungen in den finnischen Google-Suchergebnissen zu einem Rückgang der Zugriffszahlen auf die Website des Statistikamtes. Laut Angaben des Statistikamtes gab es zwischen Januar und November einen Rückgang von 17 Prozent bei den Besuchern, die über Google auf die Webseite zugriffen, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Der Leiter des Statistikamtes, Ville Vertanen, äußerte, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass viele Informationen suchende Personen mit den KI-Zusammenfassungen zufrieden sind und sich nicht weiterführenden statistischen Informationen zuwenden.
Allerdings ist die von der KI bereitgestellte Information oft fehlerhaft, da diese nicht aus der Datenbank abruft, sondern Antworten aus ihrem Cache, Texten auf der Website des Statistikamtes oder anderen Quellen zusammenstellt, sagt Vertanen weiter.
Wegen der Natur der Statistiken sollte immer die aktuellste Information abgerufen werden, doch der KI-Assistant tut dies möglicherweise nicht. Vertanen stellt fest, dass die Informationen von Suchbots häufig fehlerhaft sind.
Die Situation wird als besorgniserregend angesehen und betrifft nicht nur Finnland. Die Probleme von KI-Assistants sind derzeit ein heiß diskutiertes Thema auf internationalen Foren für Statistiker.
Die Notwendigkeit eines Interpreters für statistische Daten
Das Statistikamt hat bereits begonnen, Lösungen für dieses Problem zu entwickeln. Laut Vertanen hat das Statistikamt in den letzten 20 Jahren seine Webseite und offenen Datenbanken für Menschen und Suchmaschinen optimiert. Jetzt müssen sie auch für KI optimiert werden.
Das Statistikamt muss einen Interpreter für Datenbanken erstellen, der der KI erklärt, wie Statistiken zu lesen sind. Dieser würde es der KI ermöglichen, auf Basis statistischer Daten Antworten auf Fragen zu geben, was das Auffinden von Informationen erleichtert, erläutert Vertanen.
Ein Beispiel für eine solche Frage wäre: „Wie hat sich die Inflation in Finnland in den letzten drei Jahren entwickelt?“
Technische Lösungen und Vorteile für Statistiken
Zur technischen Lösung wird das Model Context Protocol (MCP) vorgeschlagen, eine Schnittstelle zwischen Datenmengen und großen Sprachmodellen.
Vertanen bewertet die Schaffung eines KI-Interpreters für die Datenbanken des Statistikamtes als eine wesentliche Erleichterung für alle Nutzer von Statistiken. Die Datenbank des Statistikamtes enthält über 5.500 Datenwürfel mit insgesamt vielen Milliarden Zellen und einer riesigen Anzahl von Variablen. Aufgrund dieser Fülle kann das Auffinden von Informationen in den Datenbanken schwierig sein.
Dies würde das Leben aller Statistiknutzer erheblich erleichtern – egal ob man ein amtlicher Nutzer, Bürger, Journalist oder Forscher ist, betont Vertanen.
Das Statistikamt plant, im kommenden Jahr mit der Analyse von statistischen Daten mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz zu experimentieren.









