Die südkoreanischen Hersteller von humanoiden Robotern versuchen, wesentliche Komponenten wie Aktuatoren selbst herzustellen, sehen sich dabei jedoch erheblichen Schwierigkeiten gegenüber, insbesondere aufgrund des Mangels an geeigneten Produktionsanlagen. Es besteht die Sorge, dass sie die Kontrolle über den Markt verlieren, wenn sie nicht schnell genügend Kapazitäten für die Massenproduktion aufbauen.
Ein Vertreter eines Robotik-Startups äußerte am 5. des Monats, dass es Verzögerungen bei der Produktion von Zahnrädern für den QDD-Aktuator, einem wesentlichen Bestandteil humanoider Roboter, gegeben habe. Anstatt innerhalb eines Monats geliefert zu werden, könnten die Lieferzeiten nun 2 bis 3 Monate betragen. Diese Verzögerungen sind auf die stark ausgeprägte Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten zurückzuführen, deren unbeständige Lieferkette zur Unsicherheit beiträgt.
Während in den USA und China verschiedene Robotermodelle entwickelt werden, variieren die spezifischen Merkmale wie Höhe, Gewicht, Gelenkfreiheit und die Anzahl der verwendeten Aktuatoren sowie die Batteriekapazität erheblich zwischen den einzelnen Herstellern. Je schneller ein Unternehmen die optimale Kombination dieser Merkmale findet, desto größer ist die Chance auf eine marktbeherrschende Position.
Strategien zur Unabhängigkeit von China
Ein weiterer bedeutender Grund für die Bemühungen um die Nationalisierung der Aktuatoren ist die Absicht, sich von China zu lösen. Derzeit kontrolliert China den globalen Markt für Roboterkomponenten. Tesla, eines der führenden Unternehmen in der Robotikbranche der USA, arbeitet zur Entwicklung und Massenproduktion seines Roboters ‚Optimus‘ mit etwa 20 chinesischen Herstellern von Roboterhänden und -aktoren zusammen.
In den chinesischen Städten Shenzhen, Dongguan und Suzhou gibt es zahlreiche Unternehmen wie Megarobotics, LS Robotics und Jinxinmotion, die eine Produktionslandschaft bilden, die sich auf die Herstellung von Aktuatoren spezialisiert hat. Diese Unternehmen sind in der Lage, Aktuatorenteile sofort in großen Mengen zu produzieren, sobald sie die Konstruktionspläne der Roboterhersteller erhalten.
Der CEO eines koreanischen Robotikunternehmens erklärte, dass die chinesischen Anbieter einen gewissen Aufschlag auf die Preise erheben. Daher sei es bei gleichen Produktionskosten vorteilhaft, die Teile selbst zu produzieren, um die Leistung zu optimieren. Selbst wenn in Zukunft Aufträge vergeben werden, sei es auch aus Preisgründen besser, zuerst eine eigene Produktion aufzubauen.
Investitionen in die Robotikbranche
Die jüngsten Schritte von Unternehmen mit bedeutendem Kapital und Produktionskapazitäten in den Markt für Roboterkomponenten werden als positiv angesehen. So verkündete Hyundai Mobis im August seinen Eintritt in den Markt für Roboter-Aktuatoren und begann mit der Rekrutierung von Fachkräften. Das an der KOSDAQ notierte Unternehmen SPG arbeitet darauf hin, in der ersten Hälfte des kommenden Jahres die Produktion von QDD-Aktuatoren zu starten.
Die Branche fordert jedoch eine engere Zusammenarbeit und Unterstützung auf nationaler Ebene, um die Entwicklung der Produktionskapazitäten zu fördern. Ein Sprecher eines Robotikunternehmens wies darauf hin, dass es entscheidend sei, schnell einheimische Produktionsinfrastrukturen aufzubauen, um der chinesischen Dominanz in der Lieferkette entgegenzuwirken und die nationale Souveränität in der Robotik zu gewährleisten.
Der Weg zur Optimierung der Komponenten
Aktuatoren, die aus Motoren und Getrieben bestehen, sind essenzielle Bauteile, die die Gelenkbewegungen in humanoiden Robotern steuern. Sie machen mehr als 60% der Gesamtherstellungskosten aus. Der QDD-Aktuator ist verantwortlich für die Rotation an Schultern und Hüften. Ein humanoider Roboter benötigt etwa 30 QDD-Aktuatoren.
Jüngste Entwicklungen zeigen, dass koreanische Unternehmen intensiv an der Nationalisierung der QDD-Aktuatoren arbeiten. Der CEO von Holiday Robotics, dem Unternehmen hinter dem humanoiden Roboter ‚Friday‘, erklärte, dass zwar chinesische Motoren verwendet werden, jedoch Getriebe und Treiber intern entwickelt werden. Auch die vollständige Inhouse-Produktion der Motoren sei ein erklärtes Ziel.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der südkoreanische Robotiksektor vor mehreren Herausforderungen steht, insbesondere im Hinblick auf die Abhängigkeit von chinesischen Komponenten und den Aufbau einer robusten nationalen Produktionsinfrastruktur.









