Im Jahr 2025 war die Fläche des Ozonlochs über der Antarktis erheblich kleiner. Der Rückgang des Chloranteils in der Atmosphäre sowie die Abschwächung des polarwirbel trugen zur Reduzierung des Ozonverlustes bei, was die Effektivität des Montreal-Protokolls belegt.
In diesem Jahr hat sich das Ozonloch, das sich über der Antarktis befindet, erneut verringert. Es ist bereits das fünfte Mal seit 1992, dass Messungen einen so niedrigen Wert zeigen. Laut Wissenschaftlern der NASA und NOAA betrug die durchschnittliche Größe des Ozonlochs in der Saison 2025 etwa 18,71 Millionen km². Die Beobachtungen bestätigen die Wirksamkeit des Montreal-Protokolls, das seit den 1990er Jahren den Einsatz von ozonschädigenden Substanzen verringert hat.
Verkleinerung des Ozonlochs
Laut dem Portal SciTech Daily erreichte das Ozonloch während des Hochs der Saison am 9. September seine maximale Ausdehnung von 22,86 Millionen km². Dies stellt einen Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zum größten Ozonloch, das 2006 registriert wurde und eine Fläche von 26,60 Millionen km² hatte, dar. Messdaten seit 1979 zeigen, dass das Ozonloch von 2025 das 14. kleinste in der Geschichte ist.
„Wie erwartet beobachten wir einen Trend zur Verkleinerung der Ozonlochflächen im Vergleich zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Sie bilden sich später im Saisonverlauf und zerfallen früher“, sagte Paul Newman, Senior Scientist an der University of Maryland und langjähriger Leiter des NASA-Ozonteams.
Ursachen der Veränderungen
Nach Ansicht von Wissenschaftlern haben der sinkende Chlorpegel in der Atmosphäre und die abgeschwächte Polarwirbel zu geringeren Ozonverlusten beigetragen. Die Forscher sind der Meinung, dass die Ozonschicht weiterhin auf die Bedingungen vor dem Entstehen des Ozonlochs am Ende dieses Jahrhunderts zurückkehren wird, da die Länder weiterhin weniger schädliche Alternativen verwenden.
„Seit dem Höhepunkt um das Jahr 2000 hat der Anteil der ozonabbauenden Substanzen in der Stratosphäre der Antarktis um etwa ein Drittel im Vergleich zu den Werten vor dem Ozonloch abgenommen“, erklärte Stephen Montzka, Senior Scientist im Global Monitoring Laboratory der NOAA.
Studien haben gezeigt, dass der minimale Ozonwert über dem Südpol im Jahr 2025 147 Dobson-Einheiten betrug. Zum Vergleich: Der niedrigste Wert wurde im Jahr 2006 mit 92 Dobson-Einheiten registriert. Höhere Messwerte stehen in Verbindung mit einem besseren Schutz. Mehr Ozon in der Atmosphäre bedeutet, dass weniger UV-Strahlung die Erdoberfläche erreicht.
Verbleibende Herausforderungen
Organische Verbindungen wie FCKW wurden lange Zeit in verschiedenen Produkten eingesetzt. Obwohl ihre Verwendung verboten ist, bleiben Rückstände dieser Verbindungen leider noch in zahlreichen Objekten bestehen. Diese finden sich unter anderem in der Dämmung von Gebäuden oder in alten Geräten, die auf Deponien lagern. Prognosen zeigen, dass das Ozonloch bis Ende 2060 erheblich reduziert werden sollte.
Natürliches Schwanken
Die Schwankungen in der Größe des Ozonlochs sind natürlichen Ursprungs und hängen von vielen Faktoren ab. Temperaturmuster, Wettersysteme und die Stärke des Polarwirbel – einer Zone starker Winde, die die Antarktis umgibt – beeinflussen die Größe des Ozonlochs.
„Ein schwächerer als gewöhnlicher Polarwirbel im August dieses Jahres half, die Temperaturen über dem Durchschnitt zu halten und trug wahrscheinlich zur Verkleinerung des Ozonlochs bei“, erklärte Laura Ciasto, Meteorologin im NOAA Climate Prediction Center und Mitglied des Ozonteams.
