In den Wäldern und großen Gärten Europas lebt ein kleiner Vogel, den die meisten Menschen nie zu Gesicht bekommen. Er ist weder laut noch extrovertiert. Stattdessen ist er ruhig, scheu und äußerst stark. Sein Name ist Dlask (Coccothraustes coccothraustes) und er ist ein Held, der uns zeigt, dass die größte Kraft oft in einem unscheinbaren Körper verborgen liegt.
Wer ist der Dlask? Ein Treffen mit dem Helden
Der Dlask gehört zur Familie der Finken, unterscheidet sich jedoch von seiner kleineren Verwandten, dem Fink, durch sein robustes Erscheinungsbild, einen kurzen Hals und einen großen, starken Kopf. Sein Gefieder zeigt sich in dezenten, aber schönen Farben: rötlich-braune Rücken, grauer Kopf und schwarz-weiße Flügel mit einem blauen Schimmer.
Er ist ein wahrer Wald-Ninja – lieber versteckt er sich in den Baumkronen, wo ihn das Laub schützt. Wenn Sie ihn jedoch zufällig sehen, wird Sie sofort sein größter Schatz faszinieren: sein riesiger Schnabel!
Faszinierende Fakten: Der Schnabel – Ein Superwerkzeug des Dlasks
Was den Dlask einzigartig macht, ist sein massiver, konischer Schnabel. Er ist nicht einfach ein Werkzeug, sondern ein wahrer supersonischer Nussknacker. Wissenschaftler haben berechnet, dass der Dlask mit einer Kraft von 40 bis 80 Kilogramm auf einen Kern drücken kann! Stellen Sie sich vor, ein erwachsener Mensch würde mit seinem gesamten Gewicht auf einen Kern treten. Diese Kraft wird in einem kleinen Punkt konzentriert.
Wie macht er das? Dank besonders starker Muskeln und einer cleveren Rillenstruktur im Inneren des Schnabels kann er den Kern so lange drücken, bis er platzt. Danach genießt er das köstliche Innere.
Die Symbolik der Stärke: Der Dlask zeigt uns, dass selbst wenn ein Problem (zum Beispiel ein harter Kern) unlösbar zu erscheinen scheint, wir es mit ausreichender Kraft und Ausdauer knacken können.
Was hat der Dlask auf dem Speiseplan?
Im Gegensatz zu anderen Vögeln scheut der Dlask nichts, was hart ist und Aufwand erfordert. Seine Speisekarte ist luxuriös und anspruchsvoll: Kerne, Kerne, Kerne! Er liebt die Samen von Hainbuchen und Buchen, doch seine größte Delikatesse sind die Kerne von Kirschen, Pflaumen oder Sauerkirschen.
Warum tut er das? Die meisten Vögel fressen das Fruchtfleisch, aber der Dlask ist ein Feinschmecker. Er interessiert sich nicht für das Fruchtfleisch; sein Ziel ist der nahrhafte Kern im Inneren, der reich an Energie ist.
Sommerliche Festlichkeiten: Im Sommer, wenn die Kerne frisch sind, ist der Dlask im Himmel. Im Winter ernährt er sich von harten Samen, die er sammelt oder findet.
Das Familienleben des Dlasks – Ein stiller, aber gewissenhafter Elternteil
Trotz seiner Scheu und Stärke ist der Dlask ein sehr fürsorglicher Elternteil, der großen Wert auf die Sicherheit seiner Familie legt.
Ein Meisterbauer: Er baut sein Nest hoch in den Baumkronen von Laubbäumen (Kirschen, Eichen) in den Gabelungen der Äste, um gut vor Fressfeinden geschützt zu sein. Das Nest ist robust und wird hauptsächlich von dem Weibchen aus Zweigen, Wurzeln und feinem Moos gebaut.
Wie viele Kinder hat er? Das Weibchen legt in der Regel 4 bis 6 Eier, die hell blau-grün mit dunklen Flecken sind. Sie sehen zerbrechlich aus, jedoch verbergen sie zukünftige Nussknacker!
Schnelles Heranwachsen: Beide Eltern kümmern sich um die Küken. Dank einer reichhaltigen Ernährung in Form von Insekten (im Sommer) und Samen wachsen die Küken sehr schnell und verlassen nach etwa zwei Wochen das Nest. Die Eltern bringen ihnen jedoch noch eine Zeit lang bei, wie sie mit ihrem starken Schnabel richtig die Kerne knacken, bevor sie ihren eigenen stillen Weg gehen.
Wie man den Dlask an sein Futterhäuschen einlädt
Den Dlask aus der Nähe zu sehen, ist für jeden Naturliebhaber ein kleiner Sieg. Weil er scheu ist, wagt er sich meistens nur im Winter in die Nähe menschlicher Behausungen, wenn er in den Wäldern Hunger hat. Mit ein wenig Geduld und der richtigen Lockmittel können Sie ihn jedoch anziehen.
Seien Sie geduldig: Der Dlask ist vorsichtig. Zuerst setzt er sich in einen nahegelegenen Strauch und beobachtet das Futterhäuschen lange, bevor er wagt, sich zu nähern. Er kommt oft früh am Morgen.
Was sollte man ihm geben? Vergessen Sie weiche Mischungen! Bieten Sie ihm das an, was er mag und was seine Stärke testet: große Sonnenblumenkerne, ungesalzene Erdnüsse, Samen von Hainbuchen und Buchen (wenn Sie welche haben). Nüsse und Kerne verschiedener Obstbäume.
Wo sollte das Futterhäuschen platziert werden? Idealerweise nah an einem dichten Strauch oder Baum, der ihm als sichere Rückzugszone dient.
Ist der Dlask zu hören? Der Dlask hat eine leise Stimme. Sein Ruf ist oft nur ein kurzes, hohes „ciks“ oder „ptik“, das sich im Stadtlärm leicht verliert. Im Gegensatz zur Nachtigall macht er sich nicht mit lauten Arien bemerkbar. Und das ist das Schöne an ihm. Seine stille Botschaft kann nur gehört werden, wenn wir für einen Moment innehalten, leise werden und zuhören.
Foto: Veronika Pivoňková, Text: -red-









