Geht es um deutsches Fast Food, dann führt kein Weg an der Currywurst vorbei. Aber was steckt wirklich hinter dieser legendären Wurst – und wo ist „das Original“? Wer tiefer eintaucht, entdeckt nicht nur eine spannende kulinarische Geschichte, sondern auch eine handfeste Rivalität, die in keinem Berlin- oder Ruhrpott-Gespräch fehlen darf.
Geburt der Currywurst: Zwischen Mythos und Metropole
Dass die Currywurst angeblich in Berlin das Licht der Welt erblickte, ist fast schon Allgemeinwissen – oder etwa nicht? Ganze Generationen kursieren um die Gründungslegende von Herta Heuwer, die 1949 in ihrem Berliner Imbiss eine Sauce aus Ketchup, Worcestersoße und Curry entwickelte. Aber: Wer in Hamburg oder im Ruhrgebiet nachfragt, bekommt plötzlich ganz andere Geschichten serviert.

Ich gebe zu: Auch ich bin im Berliner Glaube aufgewachsen, dass alles auf Herta Heuwer zurückgeht. Die Wahrheit? Es gibt kaum hieb- und stichfeste Beweise. Selbst der ehemalige Oberbürgermeister von Düsseldorf hat schon mal augenzwinkernd behauptet, der Westen habe die Wurst mindestens genauso geprägt. Da merkt man: Die Currywurst ist längst mehr als nur Imbiss, sie ist Kulturgut – in allen Ecken Deutschlands.
Was macht das „Original“ wirklich aus?
Eins ist klar: Original heißt bei der Currywurst nicht für alle dasselbe. In Berlin gibt’s die Wurst meist ohne Darm, im Ruhrgebiet aber immer mit Darm und von ordentlichem Kaliber. Die Sauce? In Berlin meist curry-dominant, im Ruhrgebiet erinnert sie fast an eine würzige Tomatensauce, zusätzlich mit Zwiebeln oder sogar etwas Schärfe abgeschmeckt.
- Berlin: Wurst ohne Darm, süßlich-fruchtige Sauce, nur wenig Schärfe
- Ruhrpott: Wurst mit Darm, Sauce mit Zwiebeln, oft schneidend-würzig
- Hamburg: Häufig klassisch-gegrillte Bratwurst, Sauce meist weniger süß, mehr Curry

Mich hat immer fasziniert, wie heftig Leute über solche Details diskutieren können. Für die einen ist das „Original“ der kleine Berliner Imbiss vor Karstadt, für andere ist es der dampfende Pott an der nächsten Zeche. Was bleibt? Das echte „Original“ ist immer das, was bei Ihnen Kindheit, Urlaubsgefühle oder die Mittagspause mit den Kollegen weckt.
Currywurst: So finden Sie Ihren Favoriten
Möchten Sie die große Deutschland-Umfrage zum Thema Currywurst starten? Dann gebe ich ein paar praktische Tipps mit, wie Sie Ihren persönlichen Sieger finden – egal ob daheim, bei Freunden oder unterwegs:
- Testen Sie Variationen: Probieren Sie Currywurst mit und ohne Darm, mit scharfer oder milder Sauce – gerne auch vegetarische Alternativen.
- Geheimtipp Imbissbuden: Die besten Saucen gibt’s selten bei großen Ketten. Fragen Sie Einheimische nach ihrem Lieblingsstand!
- Selbst ausprobieren: Currywurst-Sauce lässt sich zu Hause erstaunlich unkompliziert nachkochen. Viele Klassiker-Rezepte gibt es gratis im Netz.
Am Ende entscheidet der Geschmack – und vielleicht die Atmosphäre. Ich erinnere mich an eine Currywurst mitten in einer matschigen Regenpause beim Open-Air in Dortmund: Sowas bleibt hängen, und nicht, ob die Sauce damals von Herta Heuwer oder ihrem Hamburger Pendant kam.
Fun Fact zum Schluss: Currywurst im Museum?
Wussten Sie, dass es in Berlin tatsächlich ein eigenes Currywurst-Museum gab? Sogar Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder bekannte öffentlich seine Liebe zu diesem Snack. Die Currywurst steht eben nicht nur für Essen „auf die Hand“, sondern für ein Stück westdeutscher und berlinerischer Alltagskultur – samt aller Legenden und Originalitäts-Debatten.
Mein Fazit: Egal, ob Sie Team Berlin oder Team Ruhrpott sind – gönnen Sie sich mal wieder eine Wurst, diskutieren Sie mit Freunden, welches Original nun das wahre ist, und teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren. Guten Appetit!









