In der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember 2025 wird der Mond zwei astronomische Bedingungen gleichzeitig erfüllen: Er wird voll sein und sich in der Nähe des Perigäums befinden, dem Punkt seiner elliptischen Umlaufbahn, der der Erde am nächsten ist. Diese Kombination der beiden Faktoren führt zu dem, was umgangssprachlich als Supermond bezeichnet wird. Obwohl dieser Begriff nicht der klassischen Astrophysik entstammt, ist er eine effektive Beschreibung: Die kürzeste Distanz vergrößert den scheinbaren Durchmesser der Mondscheibe um etwa 14 % im Vergleich zu einem vollmond bei Apogäum. Die Helligkeit kann ebenfalls um bis zu 30 % höher erscheinen.
Die Variation ergibt sich aus einem einfachen Prinzip: Bei gleicher beleuchteter Oberfläche nimmt ein näherer Körper mehr Raum am Himmel ein und sendet mehr Licht zum Beobachter.
Die genauen Zeitpunkte und optimale Beobachtung
Der Vollmond wird am 4. Dezember um 23:14 GMT eintreten. In Italien wird der Effekt die gesamte folgende Nacht spürbar sein. Traditionell ist die beste Beobachtungszeit kurz nach dem Aufgang des Mondes, wenn das menschliche Auge die Mondscheibe mit Gebäuden, Hügeln oder Bäumen vergleicht. Dieser Vergleich erzeugt die Mondillusion, ein wahrnehmungpsychologisches Phänomen, das von Psychologen und Astronomen untersucht wurde und dazu führt, dass der Mond in der Nähe des Horizonts größer erscheint, obwohl sein Winkelmaß stabil bleibt.
Luna Fredda und die Medienberichterstattung
Die Bezeichnung „Luna Fredda“ bezieht sich hingegen auf den traditionellen angelsächsischen Kalender: Der volle Mond im Dezember markiert das Herannahen des nordischen Winters. Die Kombination aus dieser saisonalen Bezeichnung und der Übereinstimmung mit dem Perigäum führt zur Verwendung des Begriffs „Kaltes Supermond“, den die Medien als Label für das letzte große Mondereignis des Jahres 2025 übernommen haben.
Physikalische Auswirkungen und visuelle Messungen
Aus physikalischer Sicht werden keine signifikanten Veränderungen in anderen beobachtbaren Größen auftreten: Die Gezeiten werden leicht verstärkt sein, wie es stets der Fall ist, wenn Sonne und Mond sich in einer Vollmond- oder Neumondphase mit minimaler Distanz befinden. Es werden jedoch keine abnormalen Effekte erwartet. Die Nacht des 5. Dezember wird daher vor allem eine Gelegenheit zur visuellen Messung sein. Eine hilfreiche Analogie stammt aus der Fotografie: Man wechselt zu einem etwas weitwinkeligeren Bildausschnitt, ohne das Sujet zu verändern. Der Mond bleibt der gleiche, nimmt aber einen größeren Teil des himmlischen Rahmens ein.
Für weitere Informationen
Am Mittwoch, den 5. November, heißt es wieder: Augen nach oben! Der Supermond kehrt zurück. Alles, was Sie wissen müssen.
Der Supermond über dem Parthenon in Athen
Die „blutige Mond“ am 7. September, vom Weltraum aus gesehen.









