Die Meinungsänderung eines Tech-Milliardärs über KI

Wenn einer der milliardenschweren Tech-Magnaten seine Sichtweise zu einem der aktuell intensivsten KI-Duellen äußert, gibt es gute Gründe, zuzuhören. Dennoch ist es jedem freigestellt, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Es steht außer Zweifel, dass heute eine Vielzahl von Menschen generative KI nutzt. Was anfangs etwas tabu war, ist inzwischen eher ungewöhnlich, nicht wenigstens gelegentlich eine Künstliche Intelligenz zu verwenden. Auch Milliardäre haben sich diesem Trend angeschlossen.

Ein Beispiel dafür ist Marc Benioff, der CEO von Salesforce, einem amerikanischen Unternehmen, das sich auf Software, insbesondere auf CRM-Lösungen, spezialisiert hat. Ohne Überraschung hat Salesforce frühzeitig in den Bereich KI investiert, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Marc Benioff selbst begann bereits vor drei Jahren, ChatGPT zu nutzen, hat jedoch kürzlich seine Meinung geändert.

„Ich werde nicht zurückkehren“

Auf dem sozialen Netzwerk X hat Marc Benioff kürzlich seine Erfahrungen mit generativen KI-Systemen geteilt. Während er jahrelang einer der entschlossensten Befürworter von ChatGPT im Silicon Valley war, scheinen zwei Stunden mit Gemini 3, der neuesten KI-Version von Google, ausgereicht zu haben, um ihn von deren Fähigkeiten zu überzeugen.

„Verdammtes Zeug. Ich habe drei Jahre lang jeden Tag ChatGPT genutzt. Gerade habe ich zwei Stunden mit Gemini 3 verbracht. Ich gehe nicht zurück. Der Fortschritt ist verrückt – Denken, Geschwindigkeit, Bilder, Videos… alles ist schärfer und schneller. Es fühlt sich an, als hätte sich die Welt erneut verändert.“ — Marc Benioff (@Benioff), 23. November 2025

Diese Aussagen wurden seit der Veröffentlichung am 23. November über 3,4 Millionen Mal angesehen und haben die Reaktionen der Nutzer auf sich gezogen. Während einige Marc Benioff zustimmen, empfinden andere den Vergleich von drei Jahren Nutzung mit zwei Stunden Test als fragwürdig. Zudem gibt es Spekulationen über einen möglichen „Wankelmut“ in seinen Ansichten. Die Äußerung sorgt somit für Zwiespalt, bleibt jedoch eine persönliche Entscheidung.

Salesforce und OpenAI: Eine interessante Verbindung

Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass Salesforce, das Unternehmen von Marc Benioff, mit OpenAI zusammenarbeitet. Im vergangenen Monat gab Salesforce die Ausweitung seiner Partnerschaft mit OpenAI bekannt, um GPT-Modelle in die Plattform Agentforce 360 zu integrieren. Dies beinhaltet die direkte Einbindung von ChatGPT/GPT-5 in ihre CRM-Tools, die Nutzung von KI zur Analyse von Daten und Kunden sowie die Automatisierung von Arbeitsabläufen. Ziel ist es, Agentforce 360 zu einem Hub „AI-ready“ für Unternehmen zu entwickeln, der die CRM-Daten von Salesforce mit den KI-Fähigkeiten von OpenAI kombiniert, ohne dass der Endnutzer sich mit technischen Details auseinandersetzen muss.

Marc Benioffs begeisterte Äußerung zugunsten von Gemini 3 ist zwar eine persönliche Meinung. Doch im Kontext der Beziehung zwischen Salesforce und OpenAI erscheint sie etwas merkwürdig: Es wirkt, als würde der Milliardär andeuten, dass sein Unternehmen den Kunden eine „veraltete“ KI anbietet, im Vergleich zu Konkurrenzmodellen. Man könnte die Schlussfolgerung ziehen, dass die schnellwachsenden KI-Modelle dazu führen, dass Unternehmen und Nutzer Schwierigkeiten haben, langfristig loyal zu bleiben.

Cara McDonald
Cara McDonald

Ehemaliger Agenturtexter wurde Freiberufler. Ich schreibe hauptsächlich digitale Inhalte für Kunden aus verschiedenen Branchen, von Technologie über Gesundheitswesen bis hin zu Bildung.

Als Freiberufler ist es nicht nur mein Ziel, qualitativ hochwertige, markengerechte und ausgefeilte Inhalte zu erstellen. Das ist das Endergebnis, aber ich glaube, dass ein Großteil des Wertes, den ich meinen Kunden bringe, in meiner Fähigkeit liegt, mich schnell in ihre Marke, ihre internen Prozesse und ihre Teams einzuarbeiten. Ich bin ein anpassungsfähiger, schneller Lerner und bemühe mich, als echte Erweiterung der Teams meiner Kunden zu dienen, damit sie, wenn sie mir einen Auftrag schicken, darauf vertrauen, dass "Cara es hat."

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