Seit mehreren Jahrzehnten diskutieren Wissenschaftler über die Herkunft des Wassers auf der Erde, das zu den wesentlichen Elementen gehört, die das Leben auf unserem Planeten ermöglichen.
Eine alte Hypothese besagt, dass Wasser durch eisige Körper von den äußeren Rändern des Sonnensystems zur Erde gelangte. Eine andere Theorie hingegen stellt diese Annahme in Frage, indem sie behauptet, dass die Rohmaterialien, aus denen die Erde besteht, bereits „Wasserkeime“ enthalten haben.
Diese zweite Hypothese wurde kürzlich in einem amerikanischen Labor umgesetzt.
In einer aktuellen Studie, veröffentlicht in der wissenschaftlichen Zeitschrift Nature, hat ein Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Anat Shahar vom Carnegie Institution for Science (USA) die feurigen Anfangsphasen eines jungen Planeten nachgestellt.
Sie haben eine verkleinerte Version eines Planeten kreiert, der etwas kleiner als der Neptun ist, indem sie eisenreiche, geschmolzene Gesteinsproben unter einem Druck erzeugten, der fast 600.000 Mal höher ist als der atmosphärische Druck der Erde, und sie auf über 4.000 Grad Celsius erhitzten.
Dieser extrem hohe Druck und die hohe Temperatur ähneln dem Modell im Inneren von geschmolzenen Planeten, also solchen, die zu Beginn von einem Ozean aus Magma umgeben waren, wie es bei der frühen Erde der Fall war.
Diese Simulation spiegelt einen entscheidenden Abschnitt im Planetenbildungsprozess wider, in dem neue Planeten um junge Sterne kreisen, die von dichten Schichten aus Wasserstoffgas umgeben sind.
Wasserstoff fungiert dabei als Isolator, der den geschmolzenen Zustand der Magma-Ozeane über Millionen, sogar Milliarden von Jahren aufrechterhält. Damit interagieren Gas und geschmolzenes Gestein über längere Zeiträume hinweg.
Unter diesen extremen Bedingungen lösen sich Wasserstoffatome leicht im geschmolzenen Gestein, wo sie mit Eisenoxid reagieren und eine erhebliche Menge Wasser bilden.
Somit verfügte dieser Planet über Wasser – genug, um Ozeane zu bilden – abgesehen von den Zufuhrquellen wie Kometen, Asteroiden oder anderen externen Quellen.
Laut Space.com zeigen diese Entdeckungen, dass Wasser in Planeten nicht das Ergebnis seltener „kosmischer Unfälle“ sein muss, bei denen ein Planet durch zahlreiche wasserreiche Asteroiden und Kometen derart belastet wird, dass er Ozeane bildet.
Stattdessen könnte Wasser eine unvermeidliche Konsequenz des Planetenbildungsprozesses sein, was bedeutet, dass wasserreiche Planeten im Universum weitaus häufiger vorkommen könnten, zumindest in unserer Galaxie.
Diese Erkenntnis erhöht die Wahrscheinlichkeit signifikant, dass man einen Planeten findet, der Leben beherbergt.









