Die Erde überrascht uns immer wieder, auch wenn man denkt, dass es keine neuen Entdeckungen mehr gibt. In jüngster Zeit wurden zwei Haifossilien entdeckt, die vor etwa 325 Millionen Jahren lebten und vermutlich ausgestorben sind.
- Troglocladodus trimblei
- Glikmanius careforum
Die Funde stammen aus der Mammuthöhle, dem längsten bekannten Höhlensystem der Welt, wie der National Park Service berichtet. Was sind das für Lebewesen?
Beide Haie gehören zu unterschiedlichen Arten, die jeweils durch spezifische Merkmale gekennzeichnet sind. Der Troglocladodus trimblei stellt eine neue Gattung von Haien dar, die anhand ihrer markanten Zähne identifiziert wurde. Der Name der Gattung bedeutet „Höhlen-Cladodus“ oder „Höhlen-Verzweigungszahn“.
Der Troglocladodus erreichte eine geschätzte Länge von etwa 3 bis 3,6 Metern, was ihn in etwa mit der Größe eines Weißspitzen-Hochseehais vergleichbar macht.
Der Glikmanius careforum ist eine neu klassifizierte Art des Gattungsnamens Glikmanius, dessen Ursprünge der Ctenacanth, eine Art vergleichbarer Knorpelfische, um etwa 50 Millionen Jahre weiter zurück datiert. Auch dieser Hai wurde anhand seiner Zähne identifiziert, jedoch fanden sich in der Mammuthöhle zusätzlich Teile des Kiefers und der Kiemen.
Der Glikmanius careforum erreichte ebenfalls eine geschätzte Länge von 3 bis 3,6 Metern und war damit in etwa so groß wie ein Zitronenhai. Die Form seines Kiefers deutet darauf hin, dass er einen kurzen Kopf und einen kräftigen Biss hatte, mit dem er vermutlich kleinere Haie, Knochenfische und tintenfischähnliche Orthocones jagte.
Die beiden identifizierten Haie lebten wahrscheinlich vor über 325 Millionen Jahren in den alten küstennahen Lebensräumen, die einst Kentucky und Alabama umgaben. Dieses Gebiet war früher ein alter Seeweg, der das heutige östliche Nordamerika mit Europa und Nordafrika verband, verschwand jedoch mit der Entstehung des Superkontinents Pangaea.
Die Mammuthöhle gehört zu den größten bekannten Höhlensystemen weltweit. Bisher wurden etwa 675 Quadratkilometer kartiert, was ungefähr der Fläche der Insel Föhr in der Nordsee entspricht. Menschliche Aktivitäten in der Höhle lassen sich bis zu 5.000 Jahre zurückverfolgen, wodurch die Mammuthöhle als eines der wissenschaftlich bedeutendsten Höhlensysteme der Welt gilt.









