Am 11. Dezember berichtete EarthSky.com über einen Sonnensturm, der die Erde mit einer unerwarteten Intensität von G2 (mittel) für drei Stunden traf, bevor er auf G1 (gering) zurückfiel. Die zuvor prognostizierten Störungen blieben aus, und der Sturm wurde durch einen plötzlichen Anstieg des Sonnenwinds angetrieben.
Laut Experten stellt dies ein „gutes Zeichen“ für Aurora-Jäger dar, die nach vorherigen Berichten über „abkühlende“ Sonnenstürme nicht mehr mit erhellenden Lichtspielen am Himmel rechneten.
Sonnenaktivität und Koronale Masseauswürfe
Unterdessen bleibt die Sonnenaktivität auf mittlerem Niveau, mit zwei M-Klasse Ausbrüchen. Die Ausbruchsraten sind im Vergleich zum reichhaltigen Angebot am 10. November deutlich gesunken. Dennoch dominierte der Sonnenfleck AR4294 und erzeugte beide M-Ausbrüche.
Die Sonnenaktivität wird voraussichtlich abnehmen, da AR4294 sich dem Südwest-Rand nähert und sich darauf vorbereitet, aus dem Sichtfeld der Erde zu verschwinden. Dennoch hält er das stärkste Magnetfeld und könnte vor seinem Verschwinden eine letzte Überraschung bereithalten. Weitere Beobachtungen sind daher ratsam.
Was bringt der Sonnensturm am 12. Dezember?
Gerüchte kursieren unter Vietnamesen, dass der „Sonnensturm am 12. Dezember die Erde für sieben Tage und Nächte ohne Strom lassen würde“, jedoch gibt es dafür keine wissenschaftliche Grundlage.
Experten prognostizieren die Sonnenausbrüche für heute, mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 % für M-Klasse Ausbrüche und 15 % für X-Klasse Ausbrüche. Die Aktivität von mittlerer bis hoher Intensität wird von den Sonnenflecken AR4294, AR4296, AR4304 und AR4305 ausgehen. Eine geringe Chance für X-Ausbrüche bleibt, vor allem von AR4294. Diese Wahrscheinlichkeiten könnten jedoch abnehmen, wenn AR4294 und AR4296 aus dem Sichtfeld rotieren.
Für den heutigen 12. Dezember wird nicht erwartet, dass der Sonnensturm stark aktiv ist, es sei denn, es treten unerwartete koronale Masseauswürfe (CME) auf. Spätestens bis zum Ende des 12. Dezembers und am 13. Dezember kann die Aufmerksamkeit auf einen schnellen Materialstrom von einem Koronalloch gerichtet werden, der möglicherweise die Sonnenaktivität auf G1 oder höher anhebt.
Bei derartigen kleineren Stürmen ist es unwahrscheinlich, dass sie Vietnam beeinflussen, da das Land weit entfernt von den Polarregionen liegt.
Skala der geomagnetischen Stürme
- G1 (gering): Satelliten- und Energieeffekte in kleinem Umfang; können Auroren in der Nähe der Pole erzeugen.
- G2 (mittel): Mögliche Spannungswarnungen; Auroren können in mittleren Breiten auftreten.
- G3 (stark): Mögliche Störungen von GPS- und HF-Funksystemen; Auroren können weit von den Polen sichtbar sein.
- G4 (schwerwiegend): Mögliche Instabilität des Stromnetzes; Auroren können in niedrigeren Breiten erscheinen.
- G5 (extrem schwerwiegend): Weit verbreitete Stromausfälle und Verlust der Navigation; Auroren können weit entfernt von den Polen sichtbar sein.
