Hätten Sie gedacht, dass Ihr Zuhause mehr über Sie sagt, als jedes Outfit? Entdecken Sie zwei völlig gegensätzliche Stilrichtungen, die jeweils Geschichte geschrieben haben – und heute überraschend aktuell sind. Wer sich zwischen Expressionismus und Bauhaus entscheidet, trifft viel mehr als nur eine Designwahl. Es geht darum, wie Sie die Welt sehen – und wie Sie gesehen werden wollen.
Was steckt hinter Expressionismus und Bauhaus?
Bevor Sie sich für einen Stil entscheiden, lohnt ein kurzer Blick auf die Wurzeln. Der Expressionismus entstand im frühen 20. Jahrhundert als Reaktion auf die industrialisierte Welt: Farben, Emotionen, Unregelmäßigkeiten – das Leben wurde endlich bunt und eigenwillig. Möbelstücke aus dieser Ära sind echte Unikate, oft in geometrisch wilden Formen und kräftigen Tönen.
Dagegen wirkt das Bauhaus, oft als „kühler“ bezeichnet, fast wie ein Gegenentwurf: Klarheit, Funktion, Reduktion aufs Wesentliche. Es geht zurück auf die legendäre Kunstschule, die 1919 in Weimar gegründet wurde. Das Motto: “Form folgt Funktion”. Ikonische Beispiele? Die berühmten Stahlrohrmöbel oder Lampen mit einfachen Linien, die heute noch unsere Wohnzimmer zieren.

So erkennen Sie die Unterschiede auf einen Blick
- Farben: Expressionismus lebt von kräftigen, kontrastreichen Nuancen – Bauhaus bleibt meist bei Weiß, Schwarz, Grau, primären Farben.
- Formen: Beim Expressionismus gerne asymmetrisch und verspielt. Bauhaus: Klare Linien, Geometrie und null Schnörkel.
- Materialien: Holz, Glas, Metall – beide lieben das Handwerk, aber beim Bauhaus dominiert oft der Industriecharakter. Expressionismus setzt auch gerne auf außergewöhnliche Kombinationen.
- Gefühl: Ausdruck versus Funktion, Emotion versus Minimalismus.
Welcher Stil passt zu Ihnen?
Hier gibt es kein „besser“ oder „schlechter“. Entscheidend ist, wie Sie sich in Ihren vier Wänden fühlen wollen.
Typ Expressionismus: Sie mögen Individualität, Kreativität und einzigartige Statement-Pieces? Dann fühlen Sie sich mit einem expressionistischen Ansatz wohl. Satte Farben, handgefertigte Lampen oder ungewöhnliche Gemälde machen Ihr Zuhause lebendig – hier darf (und soll!) nicht alles perfekt sein.
Typ Bauhaus: Sie schätzen Ordnung, klare Strukturen und lassen sich leicht von eleganten, aufgeräumten Räumen inspirieren? Dann ist der Bauhaus-Stil Ihr treuer Begleiter. Ein paar Klassiker wie der Freischwingerstuhl oder Wagenfeld-Lampe reichen oft schon als Eyecatcher. Weniger ist hier tatsächlich mehr.

Praxis-Tipps für die Umsetzung
- Testen Sie Farben: Ein mutiger Anstrich oder ein knalliges Poster – für den Expressionismus reicht schon ein auffälliges Detail. Im Bauhaus reicht oft eine Wand in neutralem Weiß und ein ikonisches Möbelstück als Highlight.
- Mischen erlaubt: Trends wie „Bauhaus meets Boho“ zeigen: Nichts spricht dagegen, beide Stile dezent zu kombinieren. Trauen Sie sich, zum Beispiel geradlinige Möbel mit ausgefallenem Kunsthandwerk zu verbinden.
- Original oder Replika? Echte Einzelstücke sind rar (und teuer), aber viele Marken bieten heute hochwertige Neuauflagen im jeweiligen Design. Wichtig: Billige Kopien wirken schnell lieblos – Qualität zahlt sich gerade bei Klassikern aus.
Fazit: Wohnen als Haltung
Ob expressiv oder puristisch – am Ende ist Ihr Zuhause der Spiegel Ihrer Persönlichkeit. Also: Lassen Sie sich inspirieren, probieren Sie sich aus und kombinieren Sie mutig das, was wirklich zu Ihnen passt. Vielleicht entdecken Sie dabei sogar Ihren ganz individuellen Stil-Mix.
Welcher Stil dominiert bei Ihnen zu Hause – oder sind Sie der Mix & Match-Typ? Schreiben Sie Ihre Eindrücke und Tipps gern unten in die Kommentare!









