Kartoffeln, die schon länger in der Speisekammer liegen, werden oft als „Abfall“ betrachtet – dabei steckt in ihnen ein unterschätztes Potenzial. Wussten Sie, dass gerade ältere Kartoffeln neue Aromen entfalten können? Wer sie einfach wegwirft, verpasst die Chance auf ein richtig gutes, unkompliziertes Gericht. In dieser Anleitung zeige ich Ihnen, was ich aus restlichen Kartoffeln noch zaubere, wenn das Leben wieder schneller ist als mein Kochplan.
Warum alte Kartoffeln kein Wegwerf-Fall sind
Wenn die Schale schrumpelt oder ein paar Keime sprießen, bekommen viele ein ungutes Gefühl. Doch solange die Kartoffel fest ist und keine größeren grünen Stellen zeigt, ist sie vollkommen genießbar. Tatsächlich eigenen sich gerade diese Exemplare perfekt zum Braten, Backen oder sogar für einen deftigen Auflauf. Pluspunkt nebenbei: Sie retten Lebensmittel und sparen Geld.
Achtung, so prüfen Sie die Kartoffel richtig
- Keime entfernen: Kleine Triebe einfach großzügig wegschneiden. Grüne Stellen besser aussortieren – die enthalten das giftige Solanin.
- Festigkeit testen: Weich gewordene, matschige Kartoffeln lieber kompostieren.
- Geruch: Riecht die Knolle muffig oder sogar faulig, ist sie nicht mehr zu gebrauchen.
Das perfekte Gericht: Knusprige Bratkartoffeln mit dem gewissen Extra
Mein persönlicher Favorit: Bratkartoffeln, die außen goldbraun und innen weich sind – und mit kräftigem Geschmack daherkommen. Alte, schon etwas trockene Kartoffeln nehmen beim Braten das Aroma viel besser auf und bleiben kerniger in der Konsistenz. Hier das Rezept, das mich schon oft gerettet hat, wenn Besuch spontan vor der Tür stand oder ich einfach zu viel gekocht hatte.
Zutaten:
- Vorhandene (alte) Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- Kräuter nach Geschmack (z.B. Petersilie, Schnittlauch)
- Salz, Pfeffer, Paprikapulver
- Optional: Speck, Räuchertofu oder Pilze
Und so geht’s:
- Kartoffeln schälen (bei dünner Schale können Sie diese mitesssen), eventuell grüne oder schimmlige Stellen entfernen.
- In gleichmäßige Scheiben schneiden – das sorgt für ein gleichmäßiges Bratergebnis.
- In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen, Kartoffelscheiben hineingeben, gelegentlich wenden und kräftig anbraten, bis sie schön gebräunt sind.
- Zwiebeln hinzufügen, nach kurzem Anbraten die Gewürze dazugeben. Wer mag, ergänzt knusprigen Speck oder gebratenen Tofu.
- Kurz vor dem Servieren frische Kräuter einstreuen.
Mehr als nur Bratkartoffeln: Weitere Ideen auf die Schnelle
- Kartoffelwaffeln: Gekochte, gepresste Kartoffeln zu fluffigen Waffeln ausbacken.
- Kartoffelbrot: Alte Kartoffeln lassen sich super in herzhafte Teige mischen.
- Puree mal anders: Ein Schuss Knoblauch und etwas Muskat machen selbst aus altgedienten Kartoffeln eine Beilage mit Pfiff.
Fazit: Die zweite Chance für Ihre Kartoffeln lohnt sich
Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht, wie viel Geschmack und Vielfalt in diesen vermeintlich „alten“ Knollen steckt. Sie sparen dabei nicht nur Geld, sondern tun auch der Umwelt einen Gefallen. Also: Das nächste Mal, wenn Sie einen Beutel runzeliger Kartoffeln entdecken, sehen Sie keinen Abfall, sondern die Basis für eine neue Lieblingsspeise. Probieren Sie es aus – und teilen Sie Ihre kulinarischen Experimente gerne in den Kommentaren!