Island ist ein Magnet für Träume und Fantasien – und genau das sorgt für unzählige Halbwahrheiten. Haben Sie geglaubt, dass Geysire wie Wecker funktionieren oder Vulkanausbrüche jeden Tag zum Alltag gehören? Es ist Zeit für einen Perspektivwechsel. Lassen Sie uns gemeinsam die populärsten Mythen enttarnen – und atemberaubende Fakten entdecken, die Island wirklich einzigartig machen.
Mythos 1: Auf Island brodelt überall ständig die Lava
Das Bild von Island als riesigem, dampfenden Lavafeld hält sich hartnäckig. Klar, das Land ist aktiv – aber Ausbrüche wie beim Eyjafjallajökull 2010 sind selten. Tatsächlich gibt es im Schnitt alle vier bis fünf Jahre einen größeren Ausbruch. Die meisten Vulkane ruhen ein Großteil der Zeit. Die Wahrscheinlichkeit, live eine Eruption zu erleben, ist deutlich geringer, als viele Glauben machen.

Trotzdem: Die vulkanische Aktivität beeinflusst seit Jahrhunderten das Leben der Isländer – vom beheizten Gewächshaus bis zum Brot, das in heißen Quellen gebacken wird. Aber dass jederzeit der Boden aufreißt? Nein, das ist ein Mythos, der wahrscheinlich aus Kinofilmen stammt.
Mythos 2: Geysire sind überall und brechen jede Minute aus
Wären Geysire tatsächlich so berechenbar, gäbe es keine aufgeregten Menschenmassen am Geysir Strokkur. Der „Große Geysir“, Namensgeber aller Geysire, ist seit Jahren nur unregelmäßig aktiv. Hingegen katapultiert Strokkur regelmäßig alle 6–10 Minuten Wasser in die Höhe – aber eben nicht jede Minute.

Übrigens: Geysire gibt es weltweit nur an wenigen Orten – Island ist einer davon. Aber es gibt keinen Geysir in jedem Dorf. Die spektakulären Wassersäulen sind absolute Naturphänomene und nicht etwa wie die Springbrunnen vor Einkaufszentren.
Fakt statt Fiktion: Was Island wirklich besonders macht
- Erneuerbare Energie im Alltag: Fast 90% der Haushalte werden dort durch Geothermie beheizt – ein globaler Spitzenwert.
- Vulkanbrot: In manchen Gegenden gart man Roggenbrot direkt im heißen Untergrund. Keine Mär, sondern echte Praxis!
- Nähe zur Natur: Isländer kennen „Landnámszeit“ – sie leben sprichwörtlich mit den Elementen. Eine tiefe Verbindung, statt nur „cooler“ Foto-Locations.
Vorsicht vor Festival- und Instagram-Klischees
Das Bild von Island als Heimat endloser Polarlichter, Lavafontänen und Geysiren stammt oft von perfekt inszenierten Social-Media-Posts. Sie zeigen meist die Ausnahme, nicht den Alltag. Wer Island besucht und echte Natur erleben will, sollte Geduld, Respekt und wache Sinne mitbringen – nicht nur das Smartphone.
Realistische Tipps für Ihre Islandreise
- Planen Sie Vulkan- und Geysirsichtungen flexibel ein – Natur lässt sich nicht timen.
- Erwarten Sie nicht, hinter jedem Hügel eine heiße Quelle zu finden. Viele sind geschützt oder schwer erreichbar.
- Nutzen Sie Touren mit lokalen Guides – sie wissen wirklich, wo und wann etwas Spektakuläres passiert.
- Machen Sie Pause von Social Media. Island ist zum Spüren – nicht nur zum Teilen.
Fazit: Mythos und Wirklichkeit erkennen – und Island neu genießen
Island bleibt spannend, auch wenn Sie die Mythen durch Fakten ersetzen. Vielleicht ist das echte Island – mit ruhenden Vulkanen, seltenen Geysiren und spektakulärer, aber auch leiser Natur – sogar noch faszinierender als jede Instagram-Fantasie. Waren Sie schon dort oder planen Sie eine Reise? Teilen Sie Ihre Fragen oder Erlebnisse gern in den Kommentaren: Welch ein Mythos ist Ihnen begegnet?









